Regionale Geschichte aufarbeiten

Von: Text: Eric Grabowski (MSS 12 Ge LK Ple)  Bilder: J. Amberg; F. Pletsch |

„Zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig“, dieser Eindruck blieb den Schülerinnen und Schülern des Leistungskurs Geschichte 12 der Integrierten Gesamtschule Schönenberg-Kübelberg nachhaltig im Kopf. Bis auf mehrere Grünflächen und ein modernes Dokumentationszentrum mit Ehrenfriedhof, ist von dem „SS-Sonderlager“ in Hinzert-Polert bei Trier nichts mehr geblieben. An jenem Ort wurden während der Jahre von 1939 bis 1945, circa 10.000 Menschen auf schreckliche Art festgehalten, wovon über 1000 Menschen ermordet und ihre Leichen verscharrt wurden. Bis 1940 diente das „SS-Sonderlager“, welches als einziges Haftlager diesen Namen führte, als Polizeihaftlager für straffällig gewordene Westwallarbeiter. Ab dem ersten Juli 1940 wurde Hinzert als „Zwischenstopp“ für französische, niederländische, belgische und vor allem luxemburgische Häftlinge umfunktioniert, um diese später dann weiter in die Konzentrationslager nach Buchenwald oder Dachau zu deportieren.

Mit verschiedenen historischen Bildern im Gepäck, die größtenteils nach dem Krieg entstanden waren und einer Übersichtskarte des Lagers als Referenz, erkundeten die Schülerinnen und Schüler das Gelände und vermuteten anhand der Bilder die Orte, die damals auf dem Gelände fotografiert wurden. Die pädagogische Betreuerin Catherina Croon-Hoffeld von der „Landeszentrale für politische Bildung“ begleitete die Schülerinnen und Schüler über das Gelände und lieferte die historischen Hintergründe zu den Fotos. „Das Lager und die dortigen Haftbedingungen waren kein Geheimnis“, so soll es den Menschen damals möglich gewesen sein, die Straße, welche das Lager zwischen „Häftlingsteil“ und „Wachmannteil“ trennte, öffentlich zu passieren. Da die Zäune nicht blickgeschützt waren, ist es bekannt gewesen, unter welchen Bedingungen die dortigen Insassen festgehalten wurden. Barbarische Methoden wie das „Essen auf Kommando“, wobei die Essenszeit nach der Laune des Wachpersonals variierte, für gewöhnlich aber nicht einmal wenige Minuten betrug, waren in Hinzert Alltag.

Obwohl von Hinzert zumindest physisch nichts mehr übriggeblieben ist, bleibt die bedrückende Stimmung erhalten, schließlich waren hier tausende Menschen einem schrecklichen Regime schutzlos ausgesetzt und das nicht irgendwo weit weg, sondern in der näheren Umgebung.

Der geschichtliche Einblick in Hinzert hat den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung und Wichtigkeit von Mahnmälern und Gedenkarbeit gezeigt.

Die Schülerinnen und Schüler bedanken sich bei ihrem Geschichtslehrer Franz Pletsch, der begleitenden Lehrkraft Julia Amberg sowie Catherina Croon-Hoffeld für den lehrreichen Besuch in Hinzert.

 

 

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