Am 5. Mai 2023 besuchten interessierte Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 bis 11 der IGS Schönenberg-Kübelberg/Waldmohr, zusammen mit den Lehrkräften Herrn Wilhelm, Herrn Hentschel und Frau Wagner, den berühmten Regierungsbunker in Ahrweiler. Der Bunker mit Decknamen „Rosengarten“ wurde während des Kalten Krieges als Schutzraum für Regierungsmitglieder und Staatsmänner gebaut, um diese im Falle eines atomaren Angriffs in Sicherheit zu bringen. Im Verlauf der Führung durch den Bunker lernten wir viel über die Bedeutung von Sicherheitspolitik und Krisenmanagement in Zeiten des Kalten Krieges.
Eines der bemerkenswerten Merkmale des Bunkers sind seine acht massiven Rolltore, die an verschiedenen Stellen im Bunker installiert wurden und jeweils etwa 25 Tonnen wiegen. Diese Tore dienten als wichtige Barriere gegen atomare Strahlung und Fallout und sollten im Ernstfall den Bunker gegen den Angriff von außen schützen. Die Tore waren so konzipiert, dass sie den Bunker vollständig abdichten konnten, um den Luftdruck innerhalb des Bunkers stabil zu halten und das Eindringen von radioaktiven Partikeln zu unterbinden.
Während des Ganges durch den Bunker erklärten die Führer uns auch, wie die Tore funktionierten und wie sie im Ernstfall betrieben würden. Es war faszinierend zu erfahren, wie die Ingenieure den Bunker konzipiert hatte, so dass er im Falle eines atomaren Angriffs die Sicherheit von 3000 Personen für 30 Tage gewährleisten konnte.
Wir besichtigten auch andere Bereiche des Bunkers, wie etwa den Schlafraum des Bundeskanzlers, die Küche und die Operationszentrale. Die Schlafräume waren mit einfachen Betten und Regalen ausgestattet, während die Küche eine Speisekammer und Kochgelegenheiten hatte. Die Operationszentrale war der wichtigste Ort im Bunker, wo die Regierungsbeamten im Krisenfall arbeiten sollten, um hierbei u. a. auch mit der Außenwelt zu kommunizieren. Der viele Millionen DM teure Regierungsbunker in Ahrweiler, der weite Tunnelbereiche einer Eisenbahnlinie des Kaiserreiches nutzt, wurde nach dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr gebraucht und im Jahre 2001 begann sein Rückbau. Die Arbeiten dauerten mehrere Jahre und es wurden viele Räumlichkeiten und Anlagen entfernt, einschließlich einiger schwerer Rolltore und Filter. Heute ist nur noch ein kleiner Teil der Anlage übrig, der gleichwohl als beeindruckende „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ genutzt wird. Das Museum gibt Besuchern einen Einblick in die Technik sowie in das Leben im Bunker während des Kalten Krieges und ist somit ein wichtiger Teil der jüngsten deutschen Geschichte.
Insgesamt war der Besuch des Regierungsbunkers in Ahrweiler eine bereichernde Erfahrung für uns Schülerinnen und Schüler und er gab uns einen Einblick in die Bedeutung von Sicherheitspolitik und Krisenmanagement. Aber auch die „Panzerplatten“, Jahrzehnte haltbare Hartkekse, die Herr Wilhelm auf der Rückfahrt im Bus an uns austeilte, bleiben uns in Erinnerung.
Für diese spannende Exkursion danken wir den beiden Jugendoffizieren der Bundeswehr, Frau Hauptmann Fiack und Herrn Hauptmann Bommersbach, die uns zu dieser Fahrt eingeladen hatten, aufs Herzlichste!