Exkursionsbericht: Fahrt nach Verdun – ein Kooperationsprojekt der Jahrgangstufe 8 und MSS 12

Von: Text: Leistungskurs Geschichte (MSS 12 Ge LK Ple) Bilder: Ben-Luca Zimmer (8b); Chiara Schell (12); Yasmin Oemke (12); Amberg; Pletsch |

Am Donnerstag, dem 15. Juni 2023, machte sich der Leistungskurs Geschichte der MSS 12 gemeinsam in einem Kooperationsprojekt mit der Klassenstufe 8 auf den Weg zur geschichtlichen Exkursion nach Verdun, um das Thema Erster Weltkrieg erfahrbar zu machen.

Die Schlacht um Verdun dauerte vom Februar 1916 bis Dezember 1916 und gilt als eine der verlustreichsten Schlachten im Ersten Weltkrieg. Bereits im Vorfeld haben wir uns im Geschichtsunterricht intensiv mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt und Vorträge für die Klassenstufe 8 vor Ort erarbeitet.

Abfahrt war bereits um 7:30 Uhr, um nach einer circa dreistündigen Busfahrt in Verdun anzukommen. Dort angekommen, fuhren wir verschiedene Stationen an.

Zunächst besuchten alle Gruppen das Memorial von Verdun. Dieses erzählt sehr anschaulich die Geschichte von Verdun und ließ einen in das Leben der Soldaten vor Ort eintauchen. Hier füllten wir auch einen vorbereiteten Fragebogen aus, der uns thematisch mit durch die Ausstellung führte und unterstützte. Zu Beginn konnte man einen kleinen Film zur Schlacht von Verdun ansehen, welcher Einblicke in den Kriegsverlauf sowie das Ausmaß von Verdun verdeutlicht. Im weiteren Teil der Ausstellung waren Originale wie Waffen, Ausrüstungen, Uniformen aber auch alltägliche Dinge wie Besteck oder auch Spielzeug oder Mitbringsel ausgestellt. Zudem waren auch persönliche Dinge zu sehen, wie Briefe oder Bilder, die sehr anschaulich und bewegend die damaligen Erlebnisse schildern. Es wurden aber auch Ausschnitte eines Schlachtfeldes nachgebaut und ausgestellt. So konnte man auch erleben und sehen, wie der Schlachtboden sich verändert hatte sowie das gesamte Gelände um Verdun, welches komplett unter Beschuss bestand. Auch Flugzeuge sowie ein alter Operationssaal waren ausgestellt. Bei dem Anblick wurde einem auch noch einmal verstärkt bewusst, was an diesem Ort passiert ist.

Nach dem Memorial machten wir uns, aufgeteilt auf die Busse, in kleineren Gruppen zum Dorf Fleury, dem Fort Douaumont und dem Soldatenfriedhof mit dem bekannten Beinhaus.

Nicht weit entfernt vom Memorial befindet sich das Dorf Fleury. Dort versammelten wir uns in Kleingruppen, um den Achtklässlern unser Wissen über den Ort in Vorträgen zu präsentieren.

Diese zeigten sich dabei neugierig und stellten interessiert Fragen und hatten im Anschluss die Gelegenheit, sich frei zu bewegen, um das Gelände auf sich wirken zu lassen.

Das Dorf Fleury wurde vollständig während der Schlacht zerstört. Heute sind lediglich noch Markierungen zu sehen, die den ursprünglichen Straßenverlauf im Dorf markieren sowie Steine, die an die Häuser, welche dort standen, erinnern. Beim ersten Eindruck von der Straße aus war eine Art „Mondlandschaft“ bzw. Hügellandschaft zu erkennen, welche durch die zahlreichen Granateneinschläge geprägt wurde. Danach gingen wir in die Mitte des Dorfes. Auf diesem Weg befand sich ein Bild des Bürgermeisters von Fleury, der die Erinnerung an den Ort aufrecht erhält, sowie eine mit Blumen geschmückte Kapelle.

Eine weitere Station war das Beinhaus, auch bekannt als Ossuaire de Douaumont. Dort hielten wir ebenfalls einen Vortrag für die Jahrgangstufe 8 über das Areal. Es handelt sich hierbei um einen Friedhof bzw. eine Gedenkstätte für die gefallenen französischen Soldaten des Ersten Weltkriegs. Schon auf dem Weg dorthin konnte man die Bedeutung und den Ernst des Ortes spüren, als wir an den unzähligen Gräbern vorbeigingen, die sich über das gesamte Gelände erstreckten. In unserem Geschichtsunterricht hatten wir ausführlich über den Ersten Weltkrieg und die Schrecken des Grabenkriegs gesprochen. Doch erst am Beinhaus von Douaumont wurde uns das Ausmaß bewusst, welches dieser Krieg gefordert hatte. 16.142 Soldatengräber sind von dort aus zu sehen. Dies ist lediglich die Zahl der identifizierten französischen Soldaten. Im Beinhaus liegen wiederum die Knochen von unidentifizierten deutschen und französischen Soldaten (ca. 130.000), die dort einen Ort der Ruhe erhalten haben. Zudem ist dies eine Gedenkstätte für drei Religionen. Die muslimischen Gräber wurden auch nach Mekka ausgerichtet.

Es ist ein Platz der Erinnerung, an dem die Vergangenheit lebendig bleibt. Es ist zudem auch ein Ort der Begegnung und Aussöhnung. 1984 trafen sich hier der damalige französische Präsident Francois Mitterand und der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl, welche sich an diesem Ort die Hand reichten. Zwei benachbarte Länder in der Mitte Europas, die für uns heute selbstverständlich in Frieden und Freundschaft nebeneinander leben.

Die letzte Station des Tages war das Fort Douaumont. Dort angekommen, wurden wir mit Audioguides ausgestattet. Diese erklärten uns genauer den geschichtlichen Hintergrund der einzelnen Abteile sowie die Lebensbedingungen der Soldaten vor Ort.

Im Fort war es uns gestattet, sich in unserem eigenen Tempo frei fortzubewegen, um so den Ort auf sich wirken zu lassen. Das ermöglichte uns die Räume, welche uns besonders interessierten, länger zu betrachten. Trotz des heißen Wetters war es innerhalb der Festung kühle 13 Grad Celsius, welche auch im Winter bestehen. Allein die Lautstärke, die damals geherrscht haben musste, konnte man im Ansatz erahnen, als wir auf die befestigten Metallplatten traten und diese überall durch die Gänge im Fort hallten. Kaum vorstellbar, wie dies klingen musste, wenn das Fort unter Beschuss stand. Diese Geräuschkulisse, die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Lichtverhältnisse sowie die Gedenkstätte im Innern ließen uns in einer nachdenklichen Stimmung zurück.  

Auf dem Rückweg vom Fort gingen wir zu Fuß einen Weg entlang, der teilweise noch Befestigungen der Schützengräben zeigte sowie die Hügellandschaft verdeutlichte, welche nach wie vor durch die Granateneinschläge geprägt ist.

Nach dem Besuch der vier Stationen machten wir uns wieder auf den Rückweg zur Schule. Wir konnten an diesem Tag anschaulich und beeindruckend Geschichte erleben und die Eindrücke des Tages, die nachdenklich stimmten, werden uns lange in Erinnerung bleiben.

Wir bedanken uns bei den beiden Lehrkräften Julia Amberg und Franz Pletsch und dem Tutorenteam der Jahrgangsstufe 8 für die anschauliche und gelungene Exkursion.

 

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