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Frau Hauptmann Fiack zu Besuch in der 10d

Jugendoffizierin der Bundeswehr an der IGS

Am Freitag, dem 01.10.2021, hielt Frau Hauptmann Fiack in der 3. und 4. Stunde einen spannenden Vortrag in der Klasse 10d. Das Hauptthema war die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Kontext erklärte sie uns Schülerinnen und Schülern, was sich aktuell in Afghanistan abspielt.

Um sich in einem Land zunächst sicher zu fühlen, müssen viele Positionen geregelt sein. Dazu gehört das Finanzsystem, das politische System, das Gesundheitssystem, das Verteidigungssystem, das Wirtschaftssystem und vieles mehr. Die Systeme sind miteinander verknüpft, d.h. wenn ein Teil des Einzelsystems bricht, bricht das ganze System, indem überall Lücken entstehen würden. Diese Teilsysteme sind allerdings in Ländern wie Afghanistan nicht ausreichend geregelt. Dies führt zu Armut, da es beispielsweise vor Ort keine Sozialhilfen wie z.B. Hartz IV gibt (Frau Fiack fügte an diesem Punkt einen „Index der fragilen Staaten“ der Website „The Found for Peace“ in ihre Präsentation ein). Die Menschen schließen sich u. a. aus solchen Gründen zu extremistischen Gruppierungen zusammen.

Aus solchen Problemlagen entstehen Terrorgruppen, welche Terroranschläge ausüben, um internationale Aufmerksamkeit zu generieren. Ein gutes Beispiel ist der Terroranschlag am 11.09.2001 auf das World Trade Center und auf das Pentagon in den USA. Die USA will den Terror seither gemeinsam mithilfe anderer Staaten dämpfen. Die sogenannte Beistandspflicht verpflichtet alle Mitglieder der NATO dazu, in Krisengebieten wie aktuell Afghanistan Beistand zu leisten. Nach einer kleinen Pause, in der Frau Fiack mit uns über ihren schulischen Werdegang sprach, widmeten wir uns erneut dem Thema „Afghanistan“.

Vorab berichtete sie über den Lebensstandard der Afghanen. Wir erfuhren, dass Afghanistan 1,8 mal so groß ist wie Deutschland, dort jedoch nur 32 Millionen Menschen leben, jede Frau ca. vier Kinder hat, das Durchschnittsalter der Bevölkerung 18 Jahre beträgt und dass der Islam sehr stark vertreten ist. Das Land finanziert sich durch die Landwirtschaft. Die Bauern bauen Schlafmohn an, der zur Herstellung von Heroin gebraucht wird. Allerdings waren zumindest Teile des Landes nicht immer von Armut geprägt. Die Provinz Kabul hatte in den 60er Jahren ihre Glanzzeit. Zur damaligen Zeit regierte König Zahir Schah, welcher seinen Fokus alleine auf die Provinz Kabul richtete und damit alle anderen Provinzen vernachlässigte. Die Provinz war ein beliebtes Ziel für Touristen, sie hatte eine Verfassung nach westlichem Vorbild. Allerdings übernahm ein neuer König die Herrschaft und lies alle Menschen einsperren, die sich zum Islam bekannten. Viele strenge Muslime flüchteten daraufhin nach Pakistan, wo sie Unterschlupf fanden. Der neue König hatte offenbar wohl auch ein Problem mit der UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken), daraufhin verschwand der König, man vermutet, dass er von den Sowjets beseitigt wurde.

Die vernachlässigten Provinzen vereinten sich und stießen gemeinsam gegen die Provinz Kabul vor. Diese Kämpfer sind als Mudjahedin bekannt. Der neue König Afghanistans forderte daraufhin Unterstützung der UdSSR, welche er auch bekam.

Dieser Bürgerkrieg artete jedoch in einem Stellvertreterkrieg aus, da die USA die Mudjahedin mit Munition, Geld und neuster Waffentechnik – u.a. „Stinger-Raketen“ unterstützten. Schließlich gelang es den Mudjahedin gegen die Sowjets zu siegen. Nun waren die Mudjahedin an der Macht und es begannen erneut Bürgerkriege mit vielen Opfern. Zu dieser Zeit endete der kalte Krieg, welcher sich von 1945 bis 1989 hinzog. Aufgrund dieses Ereignisses vergaß man, was alles in Afghanistan passierte und die Muslime, welche damals nach Pakistan gezogen waren, kehrten zurück.

Sie waren nun unter dem Namen „Taliban“ bekannt. Deren Anführer war der spätere Terrorist Osama bin Laden. Die Taliban kämpften nun gegen die Mudjahedin an. Letztendlich gewannen die Taliban und sie regierten das Land nach der Scharia. Afghanistan verfiel in alte Muster, beispielsweise hatten Frauen keine Rechte und wurden unterdrückt (anders als in den 60er Jahren). Der Westen reagierte nicht auf die Gewaltherrschaft der Taliban und ließ den Dingen ihren Lauf. Am 06.09.2001 sprachen die Taliban davon, dass die USA ein „Problem“ habe. Am 11.09.2001 verübte die Terrororganisation „Al-Quaida“ den Anschlag, der uns auch heute noch unter dem Namen „9/11“ in Erinnerung ist. Daraufhin reagierte die USA mit der „Operation Enduring Freedom“ (OEF), welche den „Globalen Krieg gegen den Terrorismus“ einläutete. Danach folgten „International Security Assistance Force“ (ISAF) und der „Resolute Support“ (RS). Wir lernten viel über das Geschehen in Afghanistan und die Sicherheits- uns Verteidigungspolitik der BRD und die Rolle der Bundeswehr. Außerdem beantwortete ausführlich Frau Hauptmann Fiack alle gestellten Fragen.

Die Klasse 10d bedankt sich ganz herzlich im Namen der IGS Schönenberg-Kübelberg für den aufklärenden und spannenden Vortrag von Frau Hauptmann Fiack und freut sich auf ein baldiges Wiedersehen!

 

 

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