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Von Tieren und Brandstiftern

Politisches Theater ruft zum Nachdenken und Einmischen auf

Bild: ©Julietta Valentini

Am Mittwoch, 23. Januar, besuchten die DS-Kurse 7 bis 9 die Vorstellung ‚Animal Farm‘ nach George Orwells Fabel in der Sparte 4 des Staatstheaters Saarbrücken. Dort erlebten wir die Ausbeutung und Rebellion der Tiere auf der Herrenfarm hautnah: Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher... Obwohl weder Tierkostüme noch Masken im Einsatz waren, schlüpften die Schauspieler gekonnt in die Rollen der Pferde Boxer, Kleeblatt und Mollie, des Esels Benjamin und der herrschsüchtigen Schweine Napoleon und Schwatzwutz. Wir erkannten die Kühe, Hühner, Schafe und Bluthunde allein durch Mimik und Gestik der beeindruckenden Darsteller. Auch wenn nicht jedem jeder Rollenwechsel deutlich wurde, waren wir doch alle gebannt von der Intensität der Darstellung, der absoluten Nähe zur Bühne und der Wandlungsfähigkeit der Darsteller.

 

 

Zeugen der Brandstiftung im Hause Biedermann wurden wir, die DS-Kurse 10 bis 13, im Pfalztheater Kaiserlautern am Donnerstag, dem 14. Februar. Schon als wir unsere Plätze einnahmen, war der Blick geöffnet ins beschauliche Wohnzimmer von Biedermanns kleiner, heiler Welt. Es kommt wie es kommen muss: Wenn man die Augen vor der Wahrheit verschließt, geht die heile Welt in Flammen auf! Immer wieder wurde das Publikum durch Verfremdungen (Spruchbänder, direkte Publikumsansprache, Lichtwechsel, politische Statements) aus dem ‚Theaterkonsum‘ herausgerissen und so zum distanzierten Nachdenken und Stellungnehmen aufgefordert. Dabei half der Chor durch seinen Warnungen und Belehrungen kräftig mit. Uns Zuschauern wurden als unfreiwilligen Mitläufern und Betrachtern gleichermaßen ‚Feuer unter dem Hintern gelegt‘ – desillusionierend für einige, die sich einen gemütlichen Theaterabend vorgestellt hatten. Max Frischs Drama ‚Biedermann und die Brandstifter‘ will Missstände aufzeigen und Untätige aus ihrer beschaulichen Gemütlichkeit holen – eine gelungene Sache. Nicht jedem gefällt das.

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